Echo Of Magic: Writings - Narben schreiben die Geschichten deines Lebens

Wir sind alle gezeichnet vom Leben. Wir haben Narben. Ein mancher trägt sie unter der Haut, unsichtbar. Ein Anderer auf ihr, für alle sichtbar.

Ich hatte damit nie ein Problem, es waren vielmehr die Menschen um mich herum, die eines hatten. Heute sehe ich sie kaum noch, sie gehören zu mir – meine Narben. Sie werden für mich erst wieder sichtbar, wenn die Menschen anfangen zu starren. Denn so sind die Menschen, sie bestarren das, was sie selbst nicht kennen, was für sie unbekannt ist und wovon sie die Geschichte nicht kennen.

Ich schreibe dir heute, weil ich dich ermutigen will, deine Narben nicht länger vor dir selbst zu verstecken. Damit meine ich nicht, dass du sie aller Welt zeigen musst. Damit meine ich, dass du sie kennen lernst und dir ihre Geschichte anhörst – deine eigene. Sie gehören zu dir, wie dein Herz, das jeden Tag millionenfach für dich schlägt, das dich am Leben hält. Vielleicht gehört diese Narbe auch zu einer Geschichte, die dich am Leben erhalten hat. Sie ist kein Mahnmal – sie ist ein Dankbarkeitsmal, das dich jeden Tag erinnern soll, wie dankbar du sein kannst. Dafür dass du jetzt hier sitzt und diesen Artikel lesen kannst. Ich möchte dich ermutigen, nicht auf das Gerede derer zu hören, die deine Geschichte nicht kennen. Sieh sie dir an, deine Narben. Sie sind das, was dich besonders macht. Was hat schon ein Mensch ohne Geschichte zu erzählen.

Doch viel wichtiger: Verzeihe dir selbst! Verzeihe dir all die Narben, die du dir selbst zugefügt hast, als du deine Seele verletzt hast. Als du für dich selbst nicht gut genug warst, deinen Körper beschimpft und dir selbst gesagt hast, dass du etwas nicht kannst. Verzeihe dir und sehe die Narben als deinen Weg an, den du gehen musstest um heute hier zu sein, um stärker zu sein, als noch gestern.

Wir alle haben eine Geschichte und du kennst deine. Heute ist es an der Zeit, dass ich dir meine erzähle.

Ich war 10, als ich eine für ein Kind untypische Krankheit bekam. Eigentlich erzähle ich diese Geschichte mit einem Lächeln auf den Lippen, obwohl es kaum den Funken einer lustigen Geschichte in sich trägt. Ich erzähle sie mit einem Lächeln, weil ich unendlich dankbar für dieses Leben bin. Ich erinnere mich an die schlimmen Momente, aber viel lieber denke ich an die erfreulichen. Menschen, die mich besucht haben, die Schwestern und Pfleger, die ihre ganze Energie in mein Leben gelenkt haben.

Meine Mama sagte mir als ich 11 Jahre alt war:

Weißt du Anika, diese riesige Narbe auf deinem Bauch ist deine Geschichte. Du musst sie niemandem zeigen, doch du darfst sie niemals selbst verleugnen.

Und genau das ist es! Ich habe so lange nicht darüber geschrieben, weil ich immer der Meinung war, dass das nicht ins Internet gehört. Ich habe viele Seiten von mir gezeigt und diese immer verborgen, unwissend, dass ich dir damit vielleicht helfen kann. Du bist nicht allein. Wir alle haben Geschichten. Und wir alle tragen Narben auf und unter der Haut. Narben helfen uns, weiterzugehen, zu lernen, zu lieben, zu kämpfen – aufzustehen. Es ist so schön, dass es dich gibt! 

Echo Of Magic: Writings - Narben schreiben die Geschichten deines Lebens

Erzähle mir doch ein bisschen was, von deinem Traum!

15 Antworten

  1. Das ist ein toller Beitrag. Ich finde du hast total recht. Narben sind Geschichte und machen uns aus. Schön, dass du sie erzählt hast.

  2. So ein toller Post meine Liebe! Deine Narbe finde ich ganz und gar nicht schlimm! Du hast eine tolle Figur!!
    Ich mag dein Blog sehr! Dein Layout und die Farben hast du einfach toll gewählt! Ich bin ein Fan, haha!

    Alles alles liebe und ein tolles Wochenende wünscht dir,
    liqesse von http://www.liqesse.de

  3. Oh, du schreibst wirklich sehr schön! Und ich weiß, was du meinst. Wenn es mir mal schlecht geht, versuche ich mir oft zu sagen, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ich habe zB eine Autoimmun-Erkrankung, die man mir nicht ansieht und unter der ich schon oft gelitten habe, aber meistens geht es mir gut. Und doch prägt es einen in vielerlei Hinsicht.
    Jedenfalls danke für die Inspiration und mach weiter so!
    Liebst,
    Corinna

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