Wir alle wollen gesehen werden. Irgendwie. Obwohl wir uns ein manches mal hinter Masken verstecken, hinter Floskeln, Gestiken, die nicht zu uns gehören, wollen wir dass man unser wahres Gesicht dahinter erkennt. Keine Schauspielerei, Maskerade. Keine Tirade hinter dem ganzen Geschrei, der nur ein Hilferuf ist. Sieh mich an. So wie ich bin. Ich weiß nicht, welches Bild du von mir in dir trägst, aber vielleicht ist es ganz anders als ich jetzt bin. Vielleicht war ich das einmal. In einem Augenblick. Vor langer Zeit. Wir sind nie mehr dieselben. In keiner Sekunde. Es gibt keinen Stillstand. Stillstand gibt es nicht.  Niemals. Nimmer. Wenn wir bleiben, wer wir sind, werden wir vorübergehen an der Welt, die sich unaufhörlich dreht. „Bleib so wie du bist“. Sagen wir ein manches Mal. Doch wer sind wir zu glauben, dass es besser wäre, wenn wir nun die 10% von dem bleiben, die wir ineinander erkannt haben. Sag mir lieber „Hör nicht auf du selbst zu sein.“ Denn das ist wahrlich das schwerste.

Keine Begegnung ist zufällig. Hast du darüber schon einmal nachgedacht? Dass all die Menschen, die dich umgeben, nicht durch Zufall in dein Leben getreten sind. Sie alle begleiten dich auf einem anderen Weg, auf eine andere Weise. Ein mancher dient dir als Spiegel, um dir zu Helfen dich selbst zu erkennen. Ein anderer verweigert dir seine Hilfe, weil er weiß, dass du das ganz allein schaffen musst und deine Verletzlichkeit, die daraus hervor geht, lehrt dich die Erfahrung der Vergebung. Wir haben immer einen Teil derer in uns, mit denen wir uns umgeben. Erinnerst du dich? Du hast es nachgesagt, nachgemacht, nachgeahmt. Damals, als du jemand anderes als du selbst sein wolltest. Doch niemand ist so wie sie oder er oder du. Wir sind alle Individuen auf der Suche nach dem, der wir sein wollen. Sieh mich an. Ich kann dich sehen.

Ich will dir nur sagen, ich kann dich sehen und du bist gut! Bleib immer du selbst und hör nicht auf nach mehr zu streben. Nach mehr Glück, mehr Freude, mehr Freiheit, mehr Du. Ich habe mich damit immer schwer getan. Wer bin ich? Wieso schreit mein verletztes Herz so laut? Wann habe ich das letzte Mal auf mich selbst gehört – in mich hineingehört? Ich kann dich sehen. Doch siehst du dich auch?

Echo Of Magic- Blog aus Stuttgart: Writing - Ich sehe dich
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Alles was du im Außen suchst, hast du bereits in dir. Egal wie weit du gehst – wo du hingehst. Du wirst das, was du suchst nicht finden, bis du anfängst danach in dir selbst zu suchen. Du musst niemand anderer als du selbst sein, um dich dir selbst näher zu fühlen. Wir glauben immer die Reaktion eines anderen hätte etwas mit uns selbst zu tun, mit unserer Person, unserem Sein. Doch meist spricht dabei eine verletzte Seele zu dir, die versucht den Schmerz in sich selbst zu heilen. Das was du sagst oder tust, sind oft nur der Auslöser. Es triggert vergangenes, was uns einmal verletzt hat in unserer Vergangenheit, der jüngsten Gegenwart. Also, suche den Schmerz in dir, wo er zu finden ist, wo er herkommt und heile ihn. Niemand sonst kann das für dich tun. Es wird niemand kommen und dich retten, bis du verstehst, dass nur du selbst es bist, der dich retten kann.

Es geht nicht darum, was dir im Leben passiert, sondern wie du darauf reagierst. - Epictetus

12 Antworten

  1. Ein sehr toller Text, der mir aus der Seele sprichst ;). Ich habe viele zu oft besimmte Dinge auch auf mich selbst bezogen oder Aussagen von mir, was aber oftmals gar nicht der Fall war und wo meine Freunde dann auch überrascht waren, wie ich ihr verhalten interpretiert habe. Manchmal intepretieren wir in Dinge auch viel zu viel rein.
    Dass man immer sich selbst sein sollte kann ich nur unterschreiben, dass mag nicht immer leicht sein und es dauert bis man sich selbst akzeptiert und liebt so wie man ist, aber es ist verdammt wichtig, dass man es versucht. Denn jeder ist toll und schön auf seine eigene Art und Weise.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Dankeschön, ja das hatte ich <3. Freut mich, dass wir da so ähnliche Ansichten haben. Mit dem Punkt geht es mir aber ähnlich, aber ich arbeite da auch dran.

    1. Liebste Nicole, vielen Dank für deine Worte! Das Gefühl kenne ich auch nur zu gut und im dem Zuge fühlt man sich dann gleich missverstanden, wodurch es manchmal nur noch schlimmer wird. Daher ist es umso wichtiger, dass man zum Einen versteht, dass Aussagen nichts mit einem selbst zu tun haben und zum Anderen aber auch hinterfragt, warum einen das so trifft.
      Hab einen ganz wunderbaren Tag. 🙂
      Liebste Grüße, Any

  2. sehr schöner text der vor allem auch viele ehrliche worte enthält 🙂 wie gerne hätte ich mehr geld um jetzt im urlaub unterm sonnenschirm zu liegen aber nein stattdessen sitze ich im herbst in der wohnung und blase trübsal. einfach mal seine situation annehmen, das beste draus machen und „stay positive“
    LG Claudia

    1. Danke für deine lieben Worte Claudia! Dem Herbst kann man so viel schönes abgewinnen, besonders wenn die Sonne scheint und die Blätter noch mehr erstrahlen lässt. Manchmal muss man einfach nur von seinem Trübsal aufblicken und aus dem Fenster. 🙂
      Hab einen ganz wunderbaren Abend.

      Liebste Grüße,
      Anika

  3. Ein richtig toller Post!!!Vor Allem, dass jede Person die uns eine Zeit lang begleitet, etwas zeigen will, ist mir in letzter Zeit bewusst geworden. Auch wenn ich oft noch verletzt oder enttäuscht bin von Menschen, merke ich im nachhinhein, dass mir diese Person geholfen hat, mich weiterzuentwickeln, Dinge zu verstehen oder loszulassen.
    „Es geht nicht darum, was dir im Leben passiert, sondern wie du darauf reagierst.“ Einer meiner allerliebsten Lieblingssprüche!

    Viele Grüße
    Alina von Selfboost

    1. Vielen Dank für deine lieben Worte, Alina! Ja, das stimmt! Es hat bei mir auch sehr lange gedauert, bis ich das erkannt habe. Doch im Nachhinein ist genau diese Erkenntnis umso wertvoller. 🙂
      Hab einen ganz wunderbaren Tag!

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