Ich habe kürzlich richtig zugehört und versprürte eine Gänsehaut, als wäre ich all die Jahre nur taub dagestanden. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich spürte ein wenig Wut. Wut über unsere Undankbarkeit, wie wir mit unserem Leben umgehen, mit dem was wir haben. Es sind Geschichten, die einem Surrealer nicht vorkommen können, aus einer Welt, die wir uns nicht ausmalen wollen. Es sind die Geschichten der Helden unserer Kindheit.
Es sind unsere Großeltern, die unseren kleinen Geschichten, die für uns die Welt bedeuten, gespannt und leise lauschen und nichts sagen und damit alles sagen. Manchmal ist es auch der echte Rat, der weiser nicht sein könnte und ich sauge alles auf wie ein Schwamm, denn wir wissen nie, wann wir ihn noch gebrauchen können. Manchmal verstehen wir uns blind, dann legt mir mein Opa nur seine Hand auf meine und drückt sie ganz sachte. Er sieht mich an, steht auf und geht. Damit hat er mir schon ein manches mal alles gesagt, was ich wissen musste. Ich denke manchmal, haben unsere Großeltern ein Gespür dafür, was in uns vor geht. Das sind die stummen Blicke, die mehr sagen, als hunderte von Worten und das leichte Zucken in den Mundwinkeln meiner Oma, das mir verrät, dass sie genau weiß, was in mir vor geht. Sie verstehen es nur eine kleine Bewegung von dir zu interpretieren und wissen, dass durch eine herzliche Umarmung nicht wieder alles gut wird und sie doch für einen Moment alles gut macht. Als würde ein wenig positve Energie abgegeben und du zehn Jahre zurück versetzt wirst, als du noch ein kleines Mädchen warst, das keine Sorgen hatte. Und vielleicht ist es genau das, was wir manchmal brauchen. Zu spüren immer noch ein wenig Kind zu sein, denn wir bleiben immer das Kind von jemandem – für immer.

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