Vielleicht können wir am Ende gar nicht mehr sagen, wie es genau abgelaufen ist und wessen Schuld größer war. Am Ende ist da nur die Wunde, die sich langsam schließt und die Narbe die bleibt. Von gesagtem und noch viel mehr von verschwiegenem. Unausgesprochenem wie einer Entschuldigung, das leise Flüstern der Vergebung und einer Geste wie das sanfte Drücken einer Hand. Fingerabdrücke, die wir auf den Seelen anderer hinterlassen verblassen nicht. Und am Ende können wir nur hoffen, dass es gut war. Manchmal ist es nicht wichtig, wie es begonnen hat, sondern nur, wie wir es beendet haben. Es erfordert viel Mut, um Verzeihung zu bitten und zu verzeihen. Sich Fehler einzugestehen und dafür geradezustehen. Vielleicht ist es das, was uns wohl am stärksten in Erinnerung bleibt – ob wir den Mut hatten. Wir hindern uns selbst, wenn wir in der Vergangenheit verweilen. „Nur noch ein bisschen, lass mich noch ein bisschen hier.“ Dabei siehst du nicht nach vorn. Du kannst es nicht sehen, nicht fühlen, nicht nach neuen Chancen greifen und ohnehin nicht mehr ändern, wenn du Vergangenem nachhängst. Es ist manchmal schön noch einmal zurück zu blicken, für einen Moment. Einen kurzen Moment, noch einmal das Gefühl zu haben, dass es gut war. Ja,  weil wir auf die schönen Dinge zurück blicken, auf das was uns erfüllt hat, was uns vor Freude weinen ließ. Den Rest muss man hinter sich lassen und weiter ziehen. Um unser Herz mit guten Momenten zu füllen und von innen zu strahlen. 

4 Antworten

  1. Das ist ein wirklich schöner Text – und er ist wahr. Ich finde den kursiven Satz richtig schön. Auf eine eigene Art schön, aber schön. Und auch wenn es schwer ist, nach vorne zu sehen – es ist doch notwendig. Früher oder später ist es einfach notwendig.

    Liebe Grüße und einen guten Start in die nächste Woche,
    Casey

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