Es ist still draußen, der Schnee fällt ganz leise und hat über Nacht die Welt verändert. Ich binde meine Schuhe und ziehe langsam die Handschuhe an, bevor ich die Tür öffne und in den eisigen Wind hinaus trete. Rücke die Mütze auf meinem Kopf zurecht, öffne die Tür und schließe die Augen. Ich atme. Ich finde, wenn die Welt weiß ist, ist die Luft kalt und klar. Ich berühre den Schnee ganz sanft mit meinen Fingerspitzen und muss unwillkürlich lächeln. Wenn es schneit werde ich wieder zum Kind. Ich versuche mich daran zu erinnern, wann ich das letzte Mal einen Schneemann gebaut habe und bemerke, dass das schon eine ganze Weile zurück liegt. Warum? Was habe ich all die Jahre sonst getan? Ich formte eine Schneekugel und rollte sie so lange im Schnee, bis ich sie kaum noch vorwärts bewegen konnte und baute meinen ersten Schneemann dieses Jahr. Meine Eltern standen am Fenster und lächelten über ihre zwanzigjährige Tochter, die versuchte mit ihrer Schwester eine weitere Kugel auf die erste zu hieven. Kannst du dich erinnern? Wann du dich zum letzten Mal einfach fallen ließest, die Augen schlossest und den Schnee hast einfach auf dich rieseln lassen? Es ist friedlich. Dann ist alles etwas klarer und macht die Welt ein bisschen schöner, für diesen Moment.
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