Sie liefen in eine der tausend Gassen die sich durch die Stadt erstreckten. Die Häuser waren alle ziemlich alt und durch das Salz auch sehr abgetragen, doch genau das machte die Schönheit aus. Es wirkte alles so authentisch, dass sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kam. Die Gondeln die allesamt wundervoll venezianisch verziert waren, waren wie aus einem Traum geschnitzt. Die Gondoliere trugen blau weiß gestreifte Shirts und geflochtene Strohhüte, mit einer blauen oder roten Schleife. Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an. Er blickte sie an und an seinem Mundwinkel nahm sie ein kleines Zucken wahr, was sie als kleines Lächeln durchgehen ließ. „Du willst mit dieser Gondel fahren, nicht wahr?“ Sie lachte laut auf und nickte energisch. „Ja, das würde ich liebend gern.“ Sie sah in eindringlich an. Etwas genervt nickte er und gab dem Gondoliere ein Zeichen, dass sie einsteigen wollten. Aufgeregt setze sie sich in die Gondel, mit einem Strahlen im Gesicht sah sie sich das Innere der Gondel an. Er setzte sich neben sie und nahm seine Kamera heraus. Er sprach kein Wort, doch sie mahnte sich das zu ignorieren und diese einmalige Fahrt zu genießen. Sie kamen an kleinen Gassen vorbei, wo einige Solokünstler auf den einsamen und schmalen Straßen von Venedig wunderbar italienische Lieder spielten. Es waren jene Straßen in die sich nur wenige Touristen verirrten und die einheimischen ungestört ihrer Musik nachgehen konnten. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und genoss dieses Gefühl. Das Gefühl von Freiheit, die Musik, die Sonne die auf ihrer Haut prickelte und das leichte Schaukeln der Gondel. Ohne ein Wort genoss sie die Atmosphäre, sog alles in sich auf, wie ein Schwamm. Die Fahrt mündete von den zahlreichen engen Kanälen, in den wohl größten in Venedig. Dem Canal Grande. Die Menschenmassen drängten sich aneinander vorbei und die meisten gingen auf eine der berühmtesten Brücken von ganz Venedig zu. Sie drehte sich herum und sah, wie viele Menschen sich auf der Rialtobrücke tummelten nur um auf die andere Seite zu gelangen.  Sie sah zu ihm und blickte direkt in die Linse seiner Kamera. Sie stieß ihn mit ihrer Schulter an. „Du solltest mich nicht fotografieren.“ „Warum?“ Sie lächelte. „Reine Zeitverschwendung. Sieh dir nur all das hier an. Wie die Sonne wie Diamanten im Meer glitzert und die Magie, die dieser Ort in sich trägt.“ 

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