OUTFIT: Colorful Beanie

Er fehlt mir. Der Schnee. Ich dachte erst er würde mir nicht fehlen dieses Jahr, doch das tut er. Alles sieht sehr viel kahler aus, nicht so wie jedes Jahr, wenn der Schnee wieder anfängt zu schmelzen, sondern irgendwie trauriger. Die Welt konnte dieses Jahr noch nicht glänzen und strahlen, so wie sie es tut, wenn alles mit einer weißen Decke überzogen ist. Es ist nicht so still wie sonst. Selbst, wenn die Stille manchmal viel zu laut scheint, wenn sie dich förmlich anschreit, fehlt sie dieses Jahr. Mir ist noch nicht schwindelig geworden, weil ich noch nicht in den Himmel starren und die Schneeflocken auf mich hinunter rieseln sehen konnte. Einige von euch durften sich schon über die riesigen Schneeflocken ärgern, ich will das auch. Denn mein Jahr, das läuft. Es fängt so gut an, dass es mir fast schon Angst macht. Jetzt fehlt eben nur noch der Schnee.
Und während ich noch von verschneiten Straßen, Baumkronen, Feldwegen und Häusern träume kommt mir unweigerlich ein Gedanke. Es war mehr eine Frage, die mir im Kopf herum schwirrte. Wie oft nehmen wir wohl den richtigen Weg, befolgen Schilder und Richtungsanzeigen, schalten das Navigationssystem ein, um uns ja nicht zu verfahren. Aus Angst, nach dem Weg fragen zu müssen, nehmen wir immer die richtige Abzweigung, selbst wenn der unbekannte Weg sehr viel interessanter aussieht und viel mehr Geheimnisse zu bergen scheint. Es ist wie immer die Angst, vor all dem Unbekannten, vor dem verloren gehen- verloren sein. Vor der lächerlichen und simplen Frage, nach dem Weg. Vielleicht kommen wir außer Atem und stolpern auf unserem Weg, aber was macht das schon, wenn wir an dem selben Ziel ankommen und danach erzählen können, was wir auf dieser kleinen Reise erlebt und über uns selbst gelernt haben.