Vielleicht können wir noch eine Weile hier verweilen. Hier, zwischen den Momenten. Kurz innehalten, die Zeit anhalten. Bevor Ebbe und Flut sich kreuzen, die Sonne im Meer versinkt und dabei all das mitnimmt was du fest umklammert hieltst, als wäre es nie gewesen. Und während du um die Leere in deinem Herzen trauerst, verpasst du den Moment in dem sich Sonne und Mond umarmen, breit etwas zu erschaffen, das viel größer ist, als dass es in deine beiden Hände passen könnte. Sag jetzt nichts. Halt kurz still. Ich weiß wir können nicht ewig hier bleiben, weil sonst alles zerfällt. Denn sich zwischen den Momenten zu bewegen ist, als gäbe es kein gestern und kein morgen, nur diese eine Sekunde. Als gäbe es nichts und alles.
Da gibt es diese eine Sekunde in der wir alles verstehen, alles was wichtig ist, worum es wirklich geht. Und einmal gesehen, werden wir es nicht mehr los und streben ewig danach für diese eine Sekunde zu leben, auf dass sie länger währt als nur einen kurzen Augenblick. Sie verstreicht so schnell, dass wir wieder in dem Momenten landen und dem Moment danach, den wir irgendwie nicht spüren können, weil unser Blick fest auf dem haftet, was noch immer neben uns liegt. Und wenn wir uns nicht bewegen, ändert sich auch nichts.
Also stehen wir da und halten uns umklammert, wohl wissend, dass wir nicht immer hier bleiben können. Du sagst, du weißt nicht was du sagen sollst und ich weiß es auch nicht mehr. Die Tage und so auch meine Gedanken, gleichen einer Sinuskurve. Niemals wirklich da, hänge ich in dem wolkenverhangenen Himmel meiner Gedanken. Beim Kopf einschäumen und Zähne putzen. Ich vergesse danach ob ich überhaupt schon Shampoo benutzt habe oder welchen Zahnreihen ich bereits mit viel zu viel Druck gebürstet habe. In meinem Kopf 100 Zeilen und nichts zu schreiben, die ich in der nächsten Sekunde schon wieder vergessen.
Sag jetzt nichts. Halt kurz still. Lass uns diesen Moment zwischen zweien erleben.
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